Marilyn Manson und die GLP JDC1

Lichtdesign von Nico Riot, Technik von Entec, Bars und Strobes von GLP

Skandalrocker Marilyn Manson ist immer für ausverkaufte Hallen gut – daran sollte sich auch bei der aktuellen Tour kurz vor Weihnachten 2017 nichts ändern. Mit Nicolas Riot, dem französischen Lichtdesigner von Chirac Design, war diesmal ein neuer Kollege für das Design und die Lichtshow verantwortlich. Zu seinem Toursetup gehörten unter anderem 15 GLP JDC1 Hybridstrobes und 35 impression X4 Bar 20. Ausgestattet wurde die Tour in Europa von Entec Sound & Light aus Großbritannien und in den USA von Delicate Productions. Entec Geschäftsführerin und zugleich Chefin der Lichtcrew auf der Tour, Noreen O´Riordan verbindet eine lange Geschäftsbeziehung mit Marilyn Mansons Produktionsleiter Matt Doherty. „Für diese Tour haben wir extra in die impression X4 Bars investiert“, erzählt O´Riordan. „Bislang hatten wir häufiger zugemietet, aber die anstehende Tour war die perfekte Gelegenheit, selbst einige dieser Bars anzuschaffen“ so O´Riordan. „Wir wussten ja bislang bereits, wie gut sich diese Scheinwerfer vermieten und wie hoch die Nachfrage nach den Bars ist.“

Heimlicher Star der Tour waren jedoch die GLP JDC1 Hybridstrobes – und wie so oft war es eine Reihe von wirklich ungewöhnlichen Zufällen, die diese Lampe auf die Tournee mit Manson brachten. Denn durch den unglücklichen Unfall von Manson und dem folgenden Abbruch der US-Tour hatte Nico Riot praktisch kaum Zeit, sich auf die Europatour vorzubereiten. „Und dann kam diese Mail von Matt Doherty“ erinnert sich Nico Riot. „Manson will diese neuen Strobes“ so der Inhalt – und Riot war zunächst noch überrumpelt. „Keine Ahnung, wie Manson auf diese Idee gekommen ist. Ich kannte diese Strobes gerade mal aus der Fachpresse, hatte sie noch nie in der Hand – aber ich habe das auf der Homepage von GLP gechecked und mir war alleine beim Blick auf die Daten klar, dass diese Dinger mächtig losgehen würden.“ Insgesamt 15 Stück der Hybridstrobes plante Nico Riot ein und rückschauend gibt er zu: „Ich hätte direkt mehr davon ordern sollen.“

Angesteuert wurde das Set von seiner Konsole mit integriertem Pixel Mapper. „Ich hatte drei Layer vorbereitet. So konnte ich das Strobe und die LED Panel einzeln ansteuern und hatte zudem per Pixel Mapping vollen Zugriff auf die einzelnen Sektionen der Panels. Das haut dich wirklich um. Ich hatte ein Strobe erwartet, tatsächlich bekam ich ein Strobe mit eingebauter FX-Engine.“ Damit noch nicht genug – denn auch der Output des JDC1 hat es Riot sichtlich angetan. „Bei vielen Effektlampen kommst du irgendwann nichtmehr durch, alles ist zu hell und der Effekt setzt hat zu wenig Punch. Beim JDC1 gibt’s da keine Probleme. Selbst wenn die Panels oben und unten voll an sind, das Strobe setzt sich immer noch durch. Sowas hatte ich bisher noch bei keinem anderen Strobe. Eigentlich müsste man die JDC1 genau deshalb immer zur Verfügung haben, am besten ein eigenes Set. Denn den Effekt, den diese Lampen erzeugen, kriegst du mit keinem anderen Gerät auf dem Markt hin. Sowas mit anderen Strobes zum Beispiel in ein Festivalset einzubauen, ist praktisch unmöglich.“

Ich hatte ein Strobe erwartet, tatsächlich bekam ich ein Strobe mit eingebauter FX-Engine.

Nico Riot
 

Auch bei den impression X4 Bars spielte der Zufall eine nicht unerhebliche Rolle. „Zum ersten Mal gesehen hatte ich die impression X4 Bar 20 im Sommer bei Linkin Park. Céline Royer hatte die damals im Set und ich war echt beeindruckt, wie hell diese Bars waren. Ich war zur gleichen Zeit mit Gojira auf Tour, hatte ebenfalls Bars eines anderen Herstellers dabei, aber denen fehlte es an Punch und Helligkeit. Kein Vergleich zu den impression X4 Bars. Da war mir klar: die muss ich haben.“

Bei der Manson Tour nutzt Riot insgesamt 35 von den impression X4 Bar 20 – größtenteils in Zweierreihe vor dem Bühnenhintergrund, weitere hängen über der Bühne im Rig. „Wir haben jede Menge Backdrops dabei, die im Lauf der Show fallen. Die impression X4 Bars sind perfekt, um diese Backdrops auszuleuchten, mit dem Tilt und dem Zoom habe ich da immer optimales Licht. Die vordere Reihe der Bars nutze ich mal als Gegenlicht oder als zusätzliches Washlight für den Bühnenhintergrund.“ Ganz anders die geflogenen Bars über der Bühne, „die machen meist diese scharfen, engen Lichtstrahlen, die ich sehr schätze“ so Nico Riot.

Nicos Fazit nach der Tour fällt rundum positiv auf. Keine Ausfälle, keine Probleme, keine Auffälligkeiten. „Einfach Top Class Material und ein fantastischer Support von Entec“ freut er sich. Und auf noch etwas freut er sich bereits jetzt – die nächste Tour mit Gojira. „Das wird der Wahnsinn. Und die JDC1 sind sicher dabei! Versprochen!“